EIN nACHMITTAG AM EICHER SEE

ich, „Ich verstehe die Frage nicht… Wann soll ich dich abholen?“ Etwas später machten Martin Riedel & Ich das Boot bzw. den Trailer startklar und fuhren Richtung Eich. Der Eicher See liegt direkt am Rhein bei Eich und wird auch vom Rhein gespeist. Das Angeln ist hier ausschliesslich vom Boot aus möglich oder man besitzt eines der begehrten Wassergrundstücke, denn rings um den See herum liegen Privatgrundstücke. Der See teilt sich in mehrere Bereiche auf. Ein Großteil des Ufers ist mit Privatgrundstücken belegt, hier reiht sich ein Haus ans andere, im restlichen Bereich wird Kies / Sand abgebaut.

Samstag morgen, 11:00 Uhr mein Telefon klingelt. „Ey Typ, Bock auf Eich?!“  Daraufhin

In Eich angekommen machten wir beim dortigen Angelladen stopp Ich war zum ersten mal in diesem Laden. „Abgefahrene Scheiße!“ was für ein Sortiment an Gummiködern. Der Laden ist sehr klein, aber vollgepackt mit allem was man benötigt! Gerade für die Kunstköder Angelei bestens ausgestattet. Ich habe selten einen Laden gesehen, der wirklich so gut in Form, Farbe und Größe ausgestattet ist. Wir besorgten uns noch schnell den Tagesschein und dann ging es auch schon weitere zum See.

Am See erwartete mich erstmal eine derbe Überraschung, die Slippe (des Grauens)…

„Ach du scheiße, is die eng und verwinkelt!“ An den Seiten gingen Betonwände hoch und an sich war es auch ziemlich schmal. Zu alldem macht die Zufuhr auch noch einen leichten knick. VERFICKT, wer zum Teufel baut sowas? „Besser so ne Slippe, als gar keine“ Da hat Martin wohl recht! Naja, hilft alles nix, da mussten wir wohl durch! Es ging dann eigentlich auch alles ganz gut. Nach kurzer Zeit lag das Boot im Wasser. Es war jedoch schon relativ spät am Nachmittag. Wir hatten nicht mehr soviel Zeit zum Fischen, da um 17:00 Uhr die Sonne unterging und wir eigentlich nicht im dunkeln das Boot auf der Slippe des Grauens trailern wollten.

Wir fuhren also zielstrebig zum ersten Spot. Hier tat sich dann erstmal nichts. Das Wasser ist aufgrund der täglichen Abbauarbeiten sehr trüb und aufgewühlt. Wassertemperatur lag bei 11 Grad, Aussentemperatur bei 15 Grad und die Sonne kam hier und dort auch mal zum Vorschein. Angenehm warm für Anfang November. Wir wechselten die Farben und Formen, doch es passierte weiterhin nichts. „Zeit für einen anderen Spot“ meinte Martin.

Es ging weiter zwischen Uferkante und Pipeline des Baggers, hier wurde es immer enger und flacher. Ein Glück das unser Boot nicht das größte und unser Tiefgang nur sehr gering ist. Bei Wassertiefen von 0,5 m manövrierte Martin uns Richtung Bagger. Für andere Boote war spätestens in dem Engpass Schluss, wir hingegen konnten diesen problemlos passieren und waren nun hinter dem Bagger angekommen.

Hier wartete ein echt krasses Gebiet auf uns, Kleinfisch sprang überall und es räuberte ohne Ende. Nervös machten wir die ersten Würfe und waren uns sicher, gleich gehts richtig ab! Dachten wir, aber wir lagen falsch.

Ein Hecht buckelte direkt vor unserem Boot und schoß dem Kleinfisch hinterher. Aber unsere Köder wollte er nicht… Etwas später fuhren wir entmutigt wieder aus dem Loch Richtung Engpass. Wir sahen wieder viel Kleinfisch springen, konnten aber nicht erkennen um welche Art es sich handelt. Jedoch war der Kleinfisch sehr hell, um nicht zu sagen Weiß. Also montierte Martin einen weißen Gummi mit Perlmutt Effekt und versuchte es nun vertikal auf Barsche. Ich blieb vorerst beim jiggen. Bei der ersten Drift nach dem Engpass dann die Wende, Martin konnte den ersten Barsch überlisten. Ich war noch immer skeptisch, war es Zufall oder sollte ich mir auch diesen Gummi montieren? Ich wartete erstmal ab. Zweite Drift, gleiche Stelle, nächster Barsch für Martin auf den weißen Gummi. Jetzt war auch ich von der Farbe überzeugt und montierte den weißen Gummi. Nächste Drift, gleiche Stelle und Bäääm! Nun hatte auch ich meinen Barsch, Geil! Nun ankerten wir an dieser Stelle, doch die Bisse blieben aus.

Die Dämmerung setzte ein und wir beschlossen wieder Richtung Slippe des Grauens zu fahren. Denn im dunkeln wollten wir dort sicher nicht das Boot Trailern. Auf dem Weg machten wir hier und dort kurz halt, um ein paar Würfe zu machen. Auf einmal knallte es bei Martin, „Fisch!“. Der Barsch noch nicht im Kescher da knallte es auch bei mir! „Double Drill Brothers am Stizzle!“ Kaum waren die Barsche gelandet, hingen schon die nächsten am Gummi. Es ging Schlag auf Schlag. „Wir haben sie gefunden!“ oder „Da ist ein Nest!“ waren neben „Biss!“, „Kescher!“ und „Petri“ war das einzige was von uns noch zu hören war. 30 min. hochfrequentiertes Barsch Angeln vom feinsten, das hat richtig Bock gemacht! Die Bisse blieben so langsam aus, mittlerweile war es auch ziemlich schnell scheiße dunkel geworden. Der befürchtete Alptraum ist nun Realität. Wir mussten nun das Boot im dunkeln auf der Slippe des Grauens trailern, FUCK OFF!

Martin setzte mich am dortigen Steg ab und ich holte das Auto samt Trailer. Nach ca. 10 min. Gekrampfe brachte ich zu guter letzt das Auto und den Trailer sicher nach unten. Der Rest klappte mehr oder weniger von selbst und wir fuhren gut gelaunt Richtung Heimat.

Alles in allem eine sehr überraschende Wendung auf dem weißen Gummi mit Perlmutt Effekt. Alle Barsche gingen heute auf diesen einen Gummi, sowohl bei Martin, als auch bei mir. Ein schöner Nachmittag am Eicher See! Leider habe ich kein Foto von der besagten Slippe, dies werde ich jedoch nachholen und bei Gelegenheit hinzufügen.

Ahoi Matrosen!

PPS: Folgend ein paar Eindrücke der gefangenen Barsche.

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