Afrika – Indischer Ozean Teil 2!
Es ist Sonntag Nacht, wir sind bereits seit einer Woche in Afrika. Ich Schlag mir die Nacht um die Ohren und kann kaum schlafen. Ist es die Aufregung vor dem morgigen Tag,oder der Durchfall der mich bereits seit zwei Tagen fesselt? Der Wecker Klingelt… 6 Uhr!
Sonnenaufgang,die ersten Strahlen durchbrechen die Scheiben unseres Balkons im Hotel am Diani Beach in Kenia. Ab unter die Dusche und runter zum Frühstück. Von hier aus kann ich den Ozean schon in seiner ganzen Pracht bewundern. Noch ist das Meer ruhig, anders als ich und mein Hotelkollege aus Belgien am Nachbartisch.Wir beide fahren gleich raus zum Big Game Fischen! Fette Sache… Für mich ist es das erste mal. Gänsehautfeeling….
Noch beim Essen sehe ich unseren Skipper am weissen Strand anlegen. Das letzte Brot schieb ich mir schnell hinter die Kiemen, schnapp mir mein Rucksack und latsche die 30 Meter runter zum Wasser. Der Empfang auf dem Boot war freundlich und wir versuchten uns mit English und Swahili zu verständigen.
Das wird schon dachte ich mir und warf meine Tasche an Board!
Nach den ersten 100 Metern auf dem Ozean waren alle sieben Ruten im Wasser. Als erstes fischten wir Topwater über den Korallenriffen in Richtung Meer. Keine 30 Minuten später sahen wir wie die Bunitos den Kleinfisch an der Oberfläche verputzen, das Wasser hat gekocht!Lets Go Skipper, ich muss dahin.
Die Möven waren auch schon fleissig dabei und ließen sich das vorbereitete Frühstück nicht entgehen. Plötzlich fuhren wir direkt über den Schwarm.
Bäääämmmm, Einschlag an einer meiner Ruten. Mit einem Hechtsprung schnappte ich mir den stecken mit der fetten Penn Multirolle und fing an zu drillen. Noch im Drill merkte ich wie der Belgier, ich vergesse seinen Namen ständig, auch schon am drillen war! Mega, mein erster Bunito lag im Boot und ich war übelste Happy. Das fing ja gut an.Der Drill war kurz aber der Fisch verkaufte sich echt gut und kämpfte bis zum Schluss. Beim Foto machen merkte ich erst wieviel Kraft der kleine Gauner hatte.
Die Gemüter waren beruhigt, wir beide hatten was am Band und konnten die ersten Fische landen. Auf dem Ozean wurden die Wellen immer grösser und türmten sich bis zu knapp 2 Meter vor unserem Boot auf! Geil, das ist Big Game!
Wir fuhren unsere Runden im tiefen ab. Mittlerweile ist es 10 Uhr und die Sonne gibt alles, es sind 36 Grad und kaum Wind. Dazu kommt noch die Luftfeuchtigkeit die man einfach nicht gewohnt ist. Ein kaltes Bier wäre jetzt ideal, stattdessen gibt es leicht gekühltes Wasser und Cola die man einfach nicht trinken kann. So langsam Vertraut man seinen Baits nicht mehr und stellt sich die Frage woran es liegt das einfach kein Biss mehr kommt?!
Der Belgier und ich verzweifeln aber geben nicht auf. Da muss doch Fisch sein!Der Downrigger ist seit Stunden da unten und es tut sich garnix.
Dann die Wende, in der Ferne erkenne ich die Möven wie sie im Sturzflug auf die Oberfläche donnern.Wie aus dem nichts kocht das Wasser wieder auf Flächen die Fussballfeld Grösse haben.Wir fahren knapp dran vorbei und beobachten genau unsere Köder an der Oberfläche.
Plopp…Plopp…. Swashhh!! Da hängt der nächste Fisch. Die Bunitos sind noch immer im Fressrausch und saugen alles weg was einem Fisch ähnelt. Es geht Schlag auf Schlag und wir drillen einem nach dem anderen. Normal sind das Köderfische fürs Big Game fischen.Klein und kampfstark sind die Burschen, das macht fun und ist besser als nichts. So schnell wie sie kommen sind sie auch wieder weg!
Der Skipper steuert nun den Kahn langsam Richtung Heimat zurück, ich wechsele und kontrolliere meine Köder doch es beisst nichts mehr. Das Riff ist in greifbarer Nähe und die Ruten müssen raus. Wir düsen langsam über das Riff und berühren Mehrmals teils heftig den Grund und die Steinpackungen, die Kenianer interessiert es kaum und machen weiter als wäre nichts passiert. “Bole Bole“ was soviel heisst wie „Alles easy“ faseln sie und gehen alles sehr gechillt an. Im Endeffekt hat man sich mehr erhofft, doch man sollte sich zufrieden geben mit dem was man hat. Dieser Tag zeigt mir wiedermal das es beim Angeln nicht nur um die Fische geht sondern vieles mehr. Die ganzen Eindrücke hier in Afrika und auf dem Ozean sind für immer in meinem Kopf gespeichert. Hier draussen spürt man einfach einem Moment die Freiheit die sich jeder mal gönnen sollte. Sehr viel positive Eindrücke. Aber auch Eindrücke die ich in dieser Form noch nicht gesehen habe. Ganz weit draussen im Ozean schwimmt so viel Plastikmüll das man es sich kaum vorstellen kann. Ganze Teppiche voll Müll bedecken die Oberfläche.Desshalb sollte jeder mal in sich gehen und auch anderen ein gutes Vorbild sein und seinen Müll da entsorgen wo er hingehört!
Afrika ich komme definitiv wieder!
Bis dahin , gut Fisch und Petri heil.
Hakuna Matata!