Alte Heimat, neue Liebe…
Pfingsten war auf dem Terminkalender… Hmmm, was tun? Auf das Festival mit paar Jungs fahren, oder ab mit der Freundin und Sohn in den Schwarzwald zu dem Gewässer für das ich dieses Jahr ne Jahreskarte habe…? Die Frage war schnell beantwortet… Das gute an dieser Talsperre im nördlichen Schwarzwald ist, dass es gar nicht so einfach ist sich ne Gewässerkarte zu besorgen und daher der See auch nicht so stark befischt wird. Als weiteres Goodie haben Jahreskartenbesitzer die Option im Mai und September dort bereits zu angeln, während dies für Tagesscheininhaber nur von Juni bis August geht.
Alles klar, los geht’s. Noch kurz meinem Bruder Bescheid gesagt (das ist quasi sein Hausgewässer) ob wir dann zusammen gehen. Samstag hat er keine Zeit aber Sonntag dann. Ich bin in der Gegend groß geworden und wir waren dort früher zum baden und auch eine Zeit lang war ich vom DLRG aus dort immer Wache schieben. Also eigentlich kenne ich die Gegend dort ganz gut, jedoch beim Gewässer selber muss ich passen, da ich letztes Jahr nur einmal dort war. Einige Stellen von letztem mal wusste ich aber noch, doch dieses Jahr ist der Wasserstand ein ganzes Stück höher und so sind viele der Stellen weg… 🙁 Samstag war extrem zäh… Den ganzen morgen ging nix, aber gesehen habe ich alles… Es ist glasklares Wasser und am Ufer ziehen immer kleine Schwärme Saiblinge durch und man hat immer mal wieder kleine Barsche (10cm) als Nachläufer… Prinzipiell wunderschön, aber nix beisst an… Schon vieles probiert, Wobbler, Jigkopf, Spinnerbait und DropShot… Doch dann auf einmal merke ich einen Einschlag auf der Rute! Komisch auf das DropShot Rig mit Krebsimitat scheint etwas großes gegangen zu sein was sich nicht wirklich wehrt… Seltsam dachte ich noch… Barsche gehen eigentlich anders ab und Forellen (die dort gut im Bestand sind, letztes Jahr wurde dort die größte Bachforelle mit 76cm gefangen) auch… Komisch. Mein Bruder hat erzählt das es wohl auch Zander dort geben soll, aber noch keiner wirklich einen gefangen hat (wen wunderts, da fischen nur von Sonnenauf-, bis Sonnenuntergang erlaubt ist). Also langsam bei gekurbelt, die Rute war aber doch ordentlich krumm. Und siehe da, tatsächlich ein Zander, sogar ein ganz ordentlicher mit 77cm..! Ok, das ist mal nicht schlecht, dachte ich mir und das mittags um eins… Naja was soll ich sagen den Rest des Tages ging es aber weiter wie vormittags, nämlich mit nix, aber auch gar nix…! Mag wohl auch daran gelegen haben dass der ganze See voller Kaulquappen und ähnlichem war und die Fische einfach satt gefressen sind. Als es dann am späten Nachmittag heftig zu regnen anfing habe ich es dann für heute sein lassen…
Am nächsten Tag traf ich mich mit meinem Bruder, der eine Stunde später als ich kam und mir direkt mal zeigte wo der Hammer hing. Wir waren direkt an der Staumauer weil ich tags zuvor noch nicht war und bei seinem dritten Wurf hatte er direkt den ersten kleinen Barsch dran, während ich seit ner Stunde mit meinem DropShot erfolglos war… Bäämmm!!! Naja was ich mir alles anhören musste ist ja klar… 🙂 Gut also auch auf kleinen Wobbler gewechselt und neuen Spot aufgesucht. Es dauerte auch nicht besonders lange und mein Bruder hatte die erste Kirsche mit 40cm dran. Petri Bruder! Das war ja mal n Wort. Die ganze Zeit hatten wir kleine Horden von Babybarschen die wie bekloppt den Wobblern in Naturfarben hinterher sind… Geil! Da macht das pure einkurbeln schon Spaß wie verrückt.
Ich hatte gerade eingekurbelt und sag zu meinem Bruder: Ey guck mal, direkt hier am Ufer schwimmt gerade n guter 30er Barsch vorbei…! Ich zwei Meter über diesen drüber geworfen und „Patsch“, Einschlag!!! Wow, dachte ich mir, das ging ja mal geil ab.. Aber das Ding macht ganz schön Rabatz für so nen kleinen 30er… Als er dann zum Vorschein kam, war uns beiden klar das der Ü40 ist. Ganz glücklich haben wir den Barsch gelandet und wurden beim vermessen nicht enntäuscht. 48,5cm standen da an!!! Wow, mein neuer PB. Geil Mann!!! Ich war erst mal völlig geflasht.
Während ich meine Glückskippe anzündete hatte mein Bruder nochmal ausgeworfen und zack Biss!!! Was geht denn hier bitte ab?!? Heraus kam ne 45er Kirsche… Scheint wohl ne gute Stelle zu sein…!!! 😉 Wir haben es nboch etwas weiter versucht und in dem Moment als mein Bruder der Meinung war wir sollten den Spot wechseln, denn es könnten ja nicht mehr viele hier sein, knallte es erneut an seiner Rute und ein 43er Barsch ist eingestiegen… Wahnsinn!!!
Danach wechselten wir den Spot und gingen direkt an den Einlauf. Hier konnte mein Bruder im Minutentakt 10er Barsch landen und hatte auch noch nen kleinen Saibling dran, während bei mir auf der anderen Seite mit meinem Stock nix ging…
Dann haben wir noch Meter gemacht auf der anderen Seite des Sees und nach jeweils 10 Würfen ging es weiter. Ich machte mein Triple noch voll mit ner kleinen Bachforelle die auf den, für Ihre Verhältnisse großen Wobbler, eingestiegen ist! Mein Bruder krönte sich noch mit nem 40er Barsch, den er an der Leine hatte, nachdem er sagte: „Komisch letztes Jahr war das hier an den Steinen noch ne gute Stelle….“ und zack da war er auch schon. Die letzten Barsche gingen alle auf Chatterbait oder Krebsimitat am Cheburaska Kopf.
Dann war es auch Zeit so langsam das Zeug einzupacken und auf den Nachhauseweg zu machen.
Für mich war es einer der besten Angeltage die ich je hatte!!!
Großen Respekt an meinen Bruder der echt sauber abgeräumt hat und es nicht nach Zufall hat aussehen lassen!!! Petri digger! Er hat übrigens auch die schönen Fotos von meiner Kirsche gemacht..! 😉
So Leute was soll ich noch sagen, außer: Geht ans Wasser und habt ne geile Zeit!
Gruß das Waltraudt.